Definition Dünnbettverlegung: Was ist eine Dünnbettverlegung?
Bei dem Verlegen von Fliesen oder Platten wir zwischen einem Dick-, Mittel- oder Dünnbett unterschieden. Betrachtet man die unterschiedlichen Stärken der beteiligten Werkstoffe wird bei einer normalen Verlegearbeit auf der Deckschicht ein Plattenbelag von 10, 15 oder 20 mm verwendet. Auf einem Untergrund von Estrich wird bei Anwendung der Dünnbettmethode eine ca. 8 mm dicke Schicht Kleber verwendet.
Im Mittelbett hingegen wird Mittelbettkleber von ca. 8-15 mm verwendet, während im Rahmen einer Dickbettverlegung Traßnatursteinverlegemörtel von 15-30 mm zum Einsatz kommt.
Die Dünnbettverlegung wird bevorzugt bei gleichmäßig dicken Keramik- und Steinbelägen angewendet. Die Dünnbettverlegung bietet im Vergleich zur klassischen Dickbettverlegung eine immense Einsparung an Material und Gewicht. Ein weiterer Vorteil besteht in der einfachen Verarbeitung und der damit verbundenen, raschen Arbeitsweise: Prinzipiell wird das Dünnbett-Material mit einem Zahnspachtel auf den Untergrund aufgekämmt und der Belag anschließend unter leichter Drehung in das Kleberbett eingeschoben. Dabei gibt es drei Verfahrensarten der Dünnbettverlegung: Floating, Buttering und Floating-Buttering. In der Praxis wird häufig Floating oder das Floating-Buttering angewendet, da so die höchste Haft-Zugfestigkeit erreicht wird. Die Voraussetzung ist ein völlig ebener Untergrund, weshalb bei größeren Unebenheiten eine vorherige Spachtelung empfohlen wird.
Im Gegensatz zur Dickbettverlegung wird bei dieser Art der Verlegung nur sehr wenig Anmachwasser verwendet. Dies wirkt sich vor allem auf verfärbungsgefährdete Naturstein-Sorten positiv aus, da es nur zu Verfärbungen kommen kann, wenn Wasser als Transportmittel benutzt wird. Der Nachteil der Dünnbettverlegung ist größtenteils dadurch gegeben, dass Unebenheiten des Untergrundes weniger gut ausgeglichen werden können, weil die Klebstoff-Schicht hier maximal fünf Millimeter stark ist. Sollten größere Unebenheiten bestehen, ist eine vorherige Spachtelung empfehlenswert. Bei Verlegung von XXL-Fliesen am Boden ist außerdem die Nivellierung des Untergrundes mit einer selbstverlaufenden Ausgleichsmasse erforderlich.
- Hydraulisch erhärtende, zementhaltige Dünnbettmörtel
Hydraulisch erhärtende Dünnbettmörtel, auch bekannt als Klebemörtel oder Zementkleber, werden überwiegend im Innen- wie im Außenbereich, in Nassräumen und auf fast allen anderen Untergründen eingesetzt. Die Hauptbestandteile sind Zement als Bindemittel, beigefügte feinkörnige Zuschläge und Kunststoffzusätze. Je nach Zusammensetzung der unterschiedlichen Bestandteile entsteht so das Ausmaß an Geschmeidigkeit, Flexibilität und Wasserrückhaltevermögen. Die Dünnbettmörtel erreichen eine hohe Festigkeit und sind wasser- uns frostbeständig.
- Dispersionsklebstoffe
Die Bestandteile von Dispersionsklebstoffen sind vor allem feine Kunststoffteilchen und mineralische Stoffe, weshalb sie besonders flexibel sind und sich leicht verarbeiten lassen. Auch bei Zug- und Scherrspannungen zeigen Dispersionsklebstoffe eine hohe Aufklebekraft. Allerdings lassen sie sich im Gegensatz zu anderen Klebemörteln nur im trockenen Innenraum einsetzten. Man kann die Dispersionsklebstoffe gebrauchsfertig in Eimern erwerben.
- Reaktionsharzklebstoffe
Diese Art von Klebstoffen ist auch als 2-Komponenten-Kleber bekannt, da sie aus Kunstharz-Bindemittel und aus einem Härter bestehen. Aufgrund des relativ hohen Preises von Reaktionsharzklebstoffen werden sie häufig nur da verwendet, wo hydraulische Klebemörtel und Dispersionsklebstoffe gar nicht oder nur bedingt funktionieren. Dies ist häufig bei Fliesen- und Plattenbelägen in z.B. Schwimmbecken, Laborräumen und Tankstellen der Fall. Reaktionsharzkleber sind wasser- und frostbeständig sowie wasserdicht und haben eine hohe Haftfestigkeit. Ihre Nachteile bestehen in dem hohen Preis sowie einem hohen Zeit- und Verarbeitungsaufwand. Diese Klebstoffe werden in Gebinden angeboten, in dem die beiden Komponenten bereits in einem passenden Mischungsverhältnis enthalten sind.