Definition Dickbettverlegung: Was ist eine Dickbettverlegung?
Im Verlegewesen wird zwischen Dickbett- und Dünnbettverlegung unterschieden. Ein Dickbett kennzeichnet eine höhere Auftragsstärke des verwendeten Ansetz- und Verlegemörtels. Bei dünneren Mörtelstärken spricht man von Mittel- und Dünnbettverfahren.
Als Dickbett werden folgende Dicken des Fliesenklebers definiert:
- An Wänden 10 bis 20 Millimeter
- Auf Böden 20 bis 30 Millimeter
In Einzelfällen, wie bspw. einem Höhenausgleich mit Fliesenkleber, kann die Höhe des Fliesenklebers auf Böden bis zu 50 Millimeter erreichen.
Bis in die 1950er Jahre war die Dickbettverlegung die Standard-Verlegemethode für Keramik- und Natursteinbeläge. Heutzutage hingehen, wird sich in den meisten Fällen für die Dünnbettverlegung entschieden. Ursächlich hierfür zeigt sich die Entwicklung und Verbesserung von Klebemörtel sowie ein letztendlich deutlich geringeres Flächengewicht. Durch den größeren Bedarf an Material ist die Verlegung im Dickbett zudem auch teurer.
Für die Dickbettverlegung werden die angefeuchteten Fliesen auf eine dicke Zementmörtelschicht verlegt. Weitere Nachteile bestehen vordergründig durch den größeren Zeitaufwand und die höheren Konstruktionsaufbauten, da jede Fliese einzeln mit etwa 15 bis 20 mm Mörtel versehen werden muss. Die Dickbettverlegung bietet im Vergleich zur Dünnbettverlegung jedoch auch einige Vorteile, wie beispielsweise, dass kleinere Unebenheiten des Untergrundes oder der Belagstoffe ausgeglichen und dadurch eine sehr ebene Oberfläche erzielt werden kann. Dies eignet sich zum Beispiel gut für unverputzte Wände.
Besonderes Augenmerk sollte jedoch bei dem Verlegen einer Fußbodenheizung auf die Wahl des richtigen Betts gelegt werden. Verlegt wird die Fußbodenheizung nämlich im Estrich, eingebettet in einer Schicht aus einem, für eine Fußbodenheizung geeignetem Mörtel. Man sollte sich also klar sein, je höher der Gesamtaufbau, desto länger die Aufheizphase. Aus diesem Grund wird von der Anwendung eines Dickbetts abgeraten.
Heutzutage wird die Dickbettverlegung fast nur noch für das Verlegen von Natursteinfliesen verwendet. Der zu verwendende Mörtel besteht aus Sand, Splitt und dem Bindemittel Zement und kann somit direkt auf der Baustelle hergestellt werden. Es bedarf also keiner organischen Zusatzmittel, da die Auftragsstärke im Vergleich zur Mittel- oder Dünnbettverlegung erhöht ist. In Bezug auf das Verlegematerial, sind hierbei Materialien mit mindestens normaler Saugkraft notwendig, da im Dickbettverfahren der Zement in Fliese und Untergrund einzieht.
Um bei diesem Verfahren eine haltbare und stabile Verbindung von Untergrund, Fliesenkleber und Fliesen zu erreichen, müssen die vorliegenden Oberflächen offene Poren bzw. Kapillaren aufweisen. In diese zieht der Zement ein und sorgt für verschränkte Verbindungen. Aufgrund dessen muss ein erhöhter Grad an Wasseraufnahmefähigkeit bei den verwendeten Werkstoffen gegeben sein. Zu glatte, nicht poröse und zu große Fliesen eignen sich nicht für das Dickbettverfahren.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Dickbettverlegung heutzutage zwar seltener verwendet wird, aber sie immer noch einige Vorteile aufweist:
- Die Aufbauhöhe des Bodens (seltener der Wand) soll letztendlich die erzielte Dicke bzw. Höhe aufweisen
- Der Fliesenkleber soll Höhe ausgleichen und nivellierend eingesetzt werden
- Es wird eine verlangsamte Verarbeitungsgeschwindigkeit und verlängerte Korrekturmöglichkeit gewünscht
- Die verwendeten Rohstoffe Sand, Wasser und Zement sind kostengünstiger als andere Fliesenkleber
- In der Klebeschicht kann auf chemische Zuschlagstoffe verzichtet werden